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wettbewerb rauchmühle – salzburg

geladenes, anonymes, einstufiges gutachterverfahren, frühjahr 2015  –  1.preis

landschaftsgestaltung:  kräftner landschaftsarchitektur, wien

 

konzept
die stillegung der rauchmühle in salzburg-lehen, einer alten, über jahrhunderte gewachsenen industrieanlage, durch das stete wachsen der stadt nicht mehr am stadtrand sondern nunmehr im dicht besiedelten ballungsraum gelegen, bietet aus städtebaulicher sicht viele chancen einer zukunfstweisenden restrukturierung dieses stadtgebietes.
zusammen mit der beschlossenen re-naturierung der glan im westen der mühle und dem ausbau eines übergeordneten naturraumes entlang der glan bis über die ignaz-harrerstraße hinaus kann eine im stadtteil lehen identitätsstiftende neugestaltung gelingen und so lebendige urbanität entstehen.
die ältesten teile der mühle, im süden an der bahntrasse gelegen, bleiben erhalten und einer neuen nutzung zugeführt. gemeinsam mit dem mühlbach, dem ehemaligen werkkanal der mühle, bilden sie das rückgrat der neuen anlage. Aus diesem grund ist es sinnvoll, die vorhandene zentrale lage des kanales beizubehalten und als großteils offenes gerinne freizulegen und so die ursprüngliche struktur der mühlenanlage zu betonen. gleichzeitig wird damit die städtebaulich relevante nord-süd achse begleitet, die eine verbindung lehens mit den südlichen stadtteilen darstellt.
eine durchwegung und urbanisierung des neugestalteten areales wird ausdrücklich für sinnvoll erachtet und vorgeschlagen, es wird kein abgetrenntes wohngebiet entstehen sondern die stadt weiterentwickelt. vor dem alten mühlengebäude, dem zentrum des komplexes, entsteht ein zentraler platz im schnittpunkt der beiden hauptachsen, der eingerahmt von neuen wohnbauten als kleines stadtteilzentrum wirken soll: ein beisl/cafe mit gastgarten, ein ärztezentrum , büros, ateliers und werkstätten sowie div. sozialeinrichtungen wie kindergarten, betreutes wohnen, sozialsprengel etc. sorgen für urbanes leben, vor allem auch im außenbereich. das entwicklungspotential ist vielfältig, sollten sich auch nicht alle funktionen unmittelbar umsetzen lassen, eine differenzierte und veränderbare nutzung ist voraussetzung und daher baulich geplant.

struktur der anlage
zur östlichen grundgrenze hin, zum gelände des landesinstitutes für hörbehinderte, wird ein horizontal und vertikal gestaffelter, 3-teiliger riegelbau vorgeschlagen, mit 2 offenen stiegenhauseinschnitten, die einen großen durchblick in die nachbarschaft erlauben. Dem bau sind gartenseitig privatgärten vorgelagert und entwickelbare außenanlagen für die gemeinschaft.
zur bahnlinie wird aus schallschutztechnischen gründen an das maschinenhaus angenähert, ein spalt soll einerseits die eingenständigkeit der bauphasen markieren, andererseits besonnung im innenhof zulassen. soweit notwendig wird in den oberen geschoßen eine schallschutzverglasung zwischen den bauteilen angebracht. Im riegelbau –bauteil B -wird die erdgeschoßzone erhöht ausgeführt, sodaß auch eine gewerbliche nutzung möglich erscheint, vorgeschlagen wird hier ein kindergarten mit vorgelagertem spielplatz an der südseite.
zur glan hin werden punktförmige turmhäuser unterschiedlicher höhe so angeordnet, daß einerseits der naturraum ins zentrum „durchfließt“, andererseits von der gesamten anlage aus blicke auf diesen landschaftspark möglich sind und ein bezug hergestellt wird. Zur hauptachse hin definieren 3 dieser punkthäuser den straßenraum.
der werkkanal bleibt lagemäßig fast unverändert, im bereich der alten mühle wird er westlich des hauses vorbeigeführt und im neuen fahrradraum des maschinenhauses richtung norden durchgeleitet. Der kanal wird großteils offen geführt und teilweise zum naturraum hin erweitert, im platzbereich mit gitterrosten überdeckt, im hausinneren geschlossen geführt. die querung in der tiefgarage wird durch eine geringe rampenanlage ermöglicht.